Jugendzentrum
Erlhaus

Im Erlhaus ist echte Partizipation mehr als ein Konzept – sie wird täglich gelebt. Durch feste Beteiligungsstrukturen entscheiden Kinder und Jugendliche aktiv mit. Sie verwalten Budgets, gestalten Räume und übernehmen Verantwortung.
Ort Murnau am Staffelsee Bezirk Oberbayern Gemeindegröße 12.600 Trägerin Markt Murnau Wer wird beteiligt Alle Altersstufen Typ der Beteiligung Offene Form Kontext der Mitbestimmung Jugendzentrum Inklusiv eingebunden in inklusive Strukturen Zeitraum wiederkehrend Sonstiges eigenen Finanzmittel, dauerhafte pädagogische Begleitung, Ratsbeschluss vorhanden

Partizipation im Erlhaus – Demokratie in Aktion

Im Erlhaus sind Kinder und Jugendliche nicht nur Besucher:innen, sondern Mitgestalter:innen. Dank fest verankerter Beteiligungsstrukturen wie dem Offenen Leitungsteam, dem Planungswochenende und der Erlhausversammlung haben sie direkten Einfluss auf Abläufe, Entscheidungen und Mittelverteilung.

Das Offene Leitungsteam – Wöchentliche Mitbestimmung

Das Offene Leitungsteam ist das Herzstück der Beteiligung. Jeden Freitag können Jugendliche neue Projekte beantragen, Budgets mitverwalten und über die Nutzung von Zeit und Raum im Offenen Treff entscheiden. Ihre Anträge werden gemeinsam diskutiert und beschlossen – das schafft Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Absolute Transparenz über finanzielle Mittel sorgt für eine faire Entscheidungsgrundlage.

Das Planungswochenende – Langfristige Gestaltung

Zweimal im Jahr bietet das Planungswochenende die Möglichkeit, mittelfristige Budgets für aktive Gruppen zu beantragen. Hier wird entschieden, welche Regeln und Öffnungszeiten für das kommende halbe Jahr gelten. Zudem planen die Jugendlichen größere Projekte und Events oder Veränderungen an der Gestaltung des Jugendzentrums.

Die Erlhausversammlung – Gemeinsame Entscheidungen für die Zukunft

Die Erlhausversammlung ist ein weiteres wichtiges Forum für demokratische Teilhabe. Hier werden wichtige Themen für das Jugendzentrum in größerer Runde diskutiert. Jugendliche können neue Initiativen vorschlagen, über langfristige Strukturen abstimmen und ihre bisherigen Projekte reporten.

Durch diese Strukturen haben Jugendliche bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. Zum Beispiel, Übernachtungsaktionen und Events, bauliche Veränderungen am Haus, neue Gruppen mit Eigenverantwortung. Die Jugendlichen verwalten den Offenen Treff selbstständig, während pädagogische Fachkräfte nur noch eine beratende Rolle übernehmen. Ein Veto des hauptamtlichen Teams kann bis zur letzten Instanz – dem Bürgermeister – weiterverhandelt werden.

Demokratie von Grund auf erleben

Im Erlhaus bedeutet Partizipation nicht nur Mitsprache, sondern echte Entscheidungsfreiheit. Wer Verantwortung übernimmt, erhält gleichzeitig großen Gestaltungsspielraum. So wachsen Kinder und Jugendliche in demokratische Prozesse hinein und lernen, wie sie ihre Umgebung aktiv verändern können.

Die Haltung entscheidet

Hier wird demokratische Teilhabe von Grund auf gelebt und praktiziert. Wenn die Haltung der pädagogischen Fachkräfte stimmt, ist die Entwicklung zu immer mehr Teilhabe und Mitbestimmung vorgezeichnet. Jugendliche und Kinder verstehen schnell die reale Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen im Austausch für große Gestaltungsfreiheit. Im Offenen Treff dürfen durch diesen Prozess entstanden, nur noch Jugendliche über die Nutzung der Räume und Orte und die Gestaltung bestimmen. Hier hat das hauptamtliche Team nur noch ein Veto, welches in der Aushandlung im vorgezeichneten Entscheidungsweg von den Kinder und Jugendlichen bis zur letzten Instanz des Bürgermeisters getragen werden kann.

Methodische Anregung

Die Hausversammlung ist ein Beteiligungsformat für die Kinder- und Jugendarbeit. Hier findest du die Methode kompakt erklärt – zur direkten Anwendung in deiner Einrichtung.

Zur Methode